Der Großteil der Veranstaltungen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus in Remscheid wurde abgesagt. Eine Alternative, die hoffentlich nur im positiven Sinne ansteckend ist, wurde heute gestartet.
Insgesamt fünfzehn Veranstaltungen hatte Remscheid Tolerant mit vielen Kooperationspartnern für die Internationalen Wochen gegen Rassismus auf die Beine gestellt, weniger als ein Drittel haben derzeit noch Bestand. Remscheid Tolerant informiert auf seiner Internetseite (www.remscheid-tolerant.de) fortlaufend über den jeweiligen Stand.
Auftaktveranstaltung abgesagt
Die Auftaktveranstaltung, die in Kooperation mit der Citykirche im Vaßbendersaal in Remscheid stattfinden sollte, war als Ideenmesse zum Kennenlernen und Vernetzen geplant. „Ende September findet die Interkulturelle Woche statt, konzeptionell und inhaltlich passt die Ideenmesse auch sehr gut dorthin, so dass keine Idee verloren geht“, beschwichtigt Anne Marie Faßbender, Vorsitzende von Remscheid Tolerant, kritische Stimmen, die eine Absage für übertrieben halten.
Ursprünglich als Projekt für die Ideenmesse entwickelt, wurde in den vergangenen Tagen das Projekt #heimatbunt vorangetrieben. Dabei geht es darum, ein Selfie von sich im sozialen Netzwerk Instagram zu teilen und mit dem Hashtag „heimatbunt“ zu versehen. Alle Fotos, die mit #heimatbunt versehen sind, werden nach dem Motto „Dein Selfie gegen Rassismus“ automatisch auf der Internetseite www.heimatbunt.de angezeigt. „Heimatbunt“ war das Motto des noch von Volker Beckmann 2019 organisierten Lüttringhauser Bahnhofsfestes, das sich ebenfalls um Respekt und Toleranz drehte. Die Aktion Muteinander zeichnet für den technischen Teil der Webseite verantwortlich. „Der alltägliche Rassismus kommt durch den Virus leider nicht zum Erliegen, mit unserer überparteilichen Selfie-Aktion kann man selbst aus der Quarantäne ein Zeichen setzen“, so Sascha von Gerishem, stellvertretender Vorsitzender von Remscheid Tolerant und Sprecher und Mit-Initiator der Aktion Muteinander.
Überparteilich
„Im Kampf gegen Rechts ist es wichtig überparteilich aufzutreten. Wir demokratischen Parteien und Organisationen müssen gemeinsam einstehen für Toleranz und gegen Rassismus“, begründet Denise Abé, Fraktionsgeschäftsführerin der Remscheider Grünen, warum die Ideengeber das Projekt für möglichst viele Aktionspartner öffnen möchten. Die Remscheider SPD, die Linke, die AWO Lennep-Lüttringhausen, die Ökumenische Initiative Lüttringhausen mit dem Flair-Weltladen und der FC Remscheid, allesamt Teilnehmer des Lüttringhauser Bahnhofsfestes im vergangenen Jahr, schlossen sich der Aktion sofort an.
Teilnahme auch per E-Mail
Wer keinen eigenes Benutzerkonto bei Instagram unterhält, hat die Möglichkeit sein Foto und seine Beschreibung auch per E-Mail einzusenden, dann veröffentlichen Remscheid Tolerant oder die Aktion Muteinander das Foto über ihre Kanäle. Die Fotos selbst werden auf der Projektseite nicht zwischengespeichert, wird das Foto im sozialen Netz gelöscht, verschwindet es auch von der Webseite. Bei per E-Mail eingesandten Bildern genügt eine formlose Nachricht, das entsprechende Foto wieder zu löschen.