Kommentar: CDU Remscheid

Remscheiderinnen und Remscheider zeigen Respekt. Kein Platz für Rassismus. Macht alle mit. Auch DU! Foto: Sascha von Gerishem

CDU Remscheid kommentiert Rede von SPD-Vorsitzender mit vergiftender Sprache. (CDU-Kommentar im Wortlaut bei Facebook: Klick.)

Das sind harte Worte, die die CDU Remscheid gegen die Vorsitzende der Remscheider Sozialdemokraten, Christine Krupp, und ihre Rede beim SPD-Parteitag hervorbringt. Unter anderem nannte Krupp die CDU „auf dem rechten Auge blind“. Eingedenk der Mahnwache für Hanau, bei der die CDU Remscheid mit Alexa Bell ihre OB-Kandidatin ans Rednerpult sandte, und der Veranstaltung so den faden Beigeschmack von „Wahlkampf“ aufdrückte, und statt einer deutlichen Distanzierung von rechtsextremistischen Strukturen als einzigen Begriff, der grob in diese Richtung ging, einmalig „rechter Rand“ herausbrachte, eine nicht so steile These. Gleichwohl wurde zum direkten Ausgleich die Hufeisentheorie bemüht. Links zu sein ist in einer Demokratie völlig in Ordnung, und auch die korrekte Verortung für eine sozialdemokratische Partei. Links hat deutlich mehr Profil als eine nicht wirklich existente Mitte, die wohl korrekt mit grenzenlosem Opportunismus gleichgesetzt werden müsste.

Sollte dies jedoch der Versuch sein, die SPD-Vorsitzende in Richtung von Linksextremismus zu schieben, dann muss ich Christine Krupp recht geben, dann ist die CDU Remscheid wirklich auf dem rechten Auge blind. Rechtsextreme sind seit 1990 für 208 Todesopfer in der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich, für 77 Prozent der Hasskommentare in den sogenannten sozialen Netzen. Rechtsextreme stellen die verbriefte Gleichheit aller Menschen in Frage und übertreten dauerhaft Gesetze, um ein menschenverachtendes System an Stelle unserer bunten Demokratie zu installieren. Linksextreme versuchen dieses System zu verhindern und töteten seit 1990 drei Menschen, um Faschismus und Rechtsextremismus zu bekämpfen. Wenn der Kandidat um den CDU Bundesvorsitz, Friedrich Merz, Rechtsextremismus bekämpfen möchte, indem er Menschen auf der Flucht vor Krieg und Hunger an den Grenzen abweisen will, dann müsste er mit ebendieser Logik den Rechtsextremismus endlich hart bekämpfen, um Linksextremismus überflüssig zu machen.

Ob Christine Krupp mit allen Ausführungen im Detail richtig liegt, spielt gar keine Rolle. Denn Krupp hat das Problem wenigstens schon erkannt. Die Ausführungen der CDU Remscheid hingegen kranken schon im Grundsatz. Verachtenswert in diesem Zusammenhang ist besonders der von Jens Nettekoven verwendete Begriff der „Brunnenvergiftung“. Der falsche Vorwurf der Brunnenvergiftung ist seit dem Mittelalter eines der beliebtesten antisemitischen Stereotype und diente seit jeher der Legitimation von Judenverfolgungen. Dass man auf dem rechten Auge blind ist, widerlegt man denkbar anders. Eine deutliche Distanzierung der CDU Remscheid von rechtsextremistischen Strukturen, ohne im selben Atemzug Linksdemokraten zu verunglimpfen, und eine klare Verurteilung von Rassismus und Ausgrenzung anderer Menschen ist längst überfällig.

Sascha von Gerishem
Aktion MUTeinander

Ehrung von Ursula Durach durch SPD Remscheid

Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, der Landtagsabgeordnete Sven Wolf und Christine Krupp, Vorsitzende der SPD Remscheid, überreichen den Preis "Stolz auf Remscheid" an Ursula Durach. Foto: Sascha von Gerishem

Die SPD Remscheid verleiht den Preis „Stolz auf Remscheid“ beim Neujahrsempfang an Ursula Durach.

Beim Neujahrsempfang der SPD Remscheid begrüßten Remscheids SPD-Vorsitzende Christine Krupp und der Landtagsabgeordnete Sven Wolf die vielen Gäste im Neuen Lindenhof.

Christine Krupp fragte: „Immer, wenn wir an die Greuel der NS-Diktatur denken, müssen wir uns aber auch fragen, was machen wir, damit wir auch in Zukunft ohne Krieg und Terror gemeinschaftlich in einer globalisierten Welt leben können?“

Laufatio vom Oberbürgermeister

Eine Antwort darauf ist sicher Ursula Durach (97), die die Auszeichnung „stolz auf Remscheid“ von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz überreicht bekam. In der Laudatio hob er hervor, dass seine gesamte Familie Fan von Frau Durach sei, vorneweg seine Tochter Lisa. Als im Wahlkampf 2014 die offen rechtspopulistische Partei „Pro Deutschland“ antrat und ihre Hetze, Provokation und Diskriminierung versprühte, konfrontierte Ursula Durach den Hetzredner damit, dass er keine Ahnung von der nationalsozialistischen Zeit habe, während sie selbst diese furchtbare Zeit miterleben musste. Die Tochter des OB war von der Aufrichtigkeit und dem Mut tief beeindruckt.

Der Preis "Stolz auf Remscheid" wurde beim Neujahrsempfang 2020 der SPD Remscheid an Ursula Durach und Sigmund Freund verliehen. Foto: Sascha von Gerishem
Der Preis „Stolz auf Remscheid“ wurde beim Neujahrsempfang 2020 der SPD Remscheid an Ursula Durach und Sigmund Freund verliehen. Foto: Sascha von Gerishem

„Sie haben zu Sven Wolf gesagt, dass es ihr tiefer Wunsch ist, dass den jungen Leuten heute diese Zeit des Faschismus erspart bleibt und wir uns daher alle konsequent dagegen positionieren müssen. Dies sagen Sie nicht nur, das zeigen Sie auch mit Ihrem ganz presönlichen Einsatz, Ihrer klaren Haltung“, so Burkhard Mast-Weisz.

Herzlichen Glückwunsch, wunderbare Frau Durach.

Internationale Wochen gegen Rassismus

Muteinander. Gemeinsam mit Respekt und Toleranz.

Die Planungen für die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2020 in Remscheid schreiten voran. 

Die Aktion Muteinander beteiligt sich an der Organisation einer Solidaritätsmesse, bei der auch die Ergebnisse der Aktion „Selfies gegen Rassismus“ vorgestellt werden, sowie einer Aktionsreihe.

Die Aktionsreihe Muteinander

Um das Miteinander in der Stadt zu fördern und zu fordern, organisiert die Aktion Muteinander eine Reihe von Aktionsabenden. Dazu zählen Kochabende, Leseabende und Filmabende. Dafür werden private Gastgeber gesucht, die gerne mit Freunden und Fremden bei sich zuhause gemeinsam kochen, lesen oder Filme gegen Rassismus schauen wollen. Die Aktion Muteinander unterstützt bei der Herstellung von Kontakten und bei der Umsetzung und Begleitung des Abends, etwa durch Bereitstellung von mobilem Kinoequipment.

Termin IWgR 2020

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Remscheid finden 2020 vom 13. – 29. März statt.

Popcorn am Niederrhein

Popcorn Kerzenhaus Hasselt. Foto: Andrea Bloemen

Mit dem Muteinander-Popcorn-Automaten war Sascha von Gerishem zur Wiedereröffnung vom Kerzenhaus Hasselt in Bedburg-Hau am Niederrhein. Das Kerzenhaus Hasselt gehört zum Familienbetrieb Kerzen Bloemen e.K., die die Muteinander-Solidaritätskerzen produziert haben.

Mehr Infos: www.kerzenhaeuser.de

Unterstützung und Kooperationen

Das Team von Muteinander unterstützt seine Unterstützer. Entweder wird der Popcorn-Automat eingepackt und das Popcorn an die Anwesenden Kinder verteilt, oder wir unterstützen mit Equipment und Positivismus.

Internationale Wochen gegen Rassismus

Die Aktion Muteinander beteiligt sich auf Einladung vom Verein Remscheid Tolerant an der Organisation der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2020.

Gemeinsam mit dem Verein Remscheid Tolerant, dem Ernst-Moritz-Arndt Gymnasium, dem Gertrud-Bäumer Gymnasium, der Ökumenischen Initiative Lüttringhausen, dem evangelischen Kirchenkreis Lennep, der Caritas, der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall, dem Jugendrat, dem Integrationsrat, den Grünen, der SPD und der Linken bildet die Aktion Muteinander das Aktionsbündnis Remscheid Tolerant.

Termin IWgR 2020

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Remscheid finden 2020 vom 13. – 29. März statt.

Heimatbunt: Das 2. Lüttringhauser Bahnhofsfest

Eike Gebhards, Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller, EWR-Wallbox-Pionier Stefan Zwanzig-Müller, Volker Beckmann (†), Oliver Grünberg, Anne Marie Faßbender und Sascha von Gerishem (v.l.) stehen auf der Heimatbunt-Bühne. Foto: Elke Gorka

Das zweite Lüttringhauser Bahnhofsfest am historischen Bahnhof Lüttringhausen stand unter dem Motto „Heimatbunt“.

Gemeinsam mit Remscheid Tolerant und dem FC Remscheid wurde offen Farbe bekannt und Ausgrenzung und Rassismus die rote Karte gezeigt. „Bunt statt braun“ gehört zu einer Stadt wie Remscheid, in der 120 Nationen friedvoll miteinander leben, einfach dazu.

Anne Marie Faßbender, Vorsitzende vom Verein Remscheid Tolerant und die Initiatoren von Muteinander, Thorsten Greuling, Geschäftsführer vom FC Remscheid, und Sascha von Gerishem von der Medienseite Lüttringhauser sprachen auf der Bühne für ein offenes herzliches Miteinander und eine gelebte Gemeinschaft und gegen Ausgrenzung, Hass und Gewalt.

 

Faires Essen fürs Sportcamp

Der Sportbund Remscheid und die Remscheider Sportjugend veranstalten unter dem Motto „Fünf Kontinente – fünf Tage Sport & Bewegung in Remscheid“ ein Sportcamp aus. Ziel ist es, den Fokus durch Sport und Bewegung auf die Gemeinsamkeiten aller Nationen zu legen und sich parallel dazu auch mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen, unterstützt durch die Fachkraft für Integration. Dazu wird an jedem Tag einer der fünf Kontinente im Mittelpunkt stehen.

Um ein solches Paradebeispiel für Integrations- und Aufklärungsarbeit zu unterstützen, kümmern sich die Aktion Muteinander mit Unterstützung der Fairtrade-Town Remscheid und dem Foodsharing Remscheid für nachhaltige und faire Mittagsverpflegung.